Maine Coon

Typisch Maine Coon

Die Maine Coon ist eine der grössten Rassekatzen überhaupt. Die Kater können bis 9 kg, die Katzen zwischen 5-6 kg schwer werden. Für ihre volle körperliche Entwicklung braucht diese Rasse etwa vier Jahre. Im Zusammenleben sind sie verschmuste, unaufdringliche Gesellen, die majestätisch ihre Distanz wahren und trotzdem immer die Nähe ihres Menschen suchen. Junge Coonies treiben gerne Schabernack. Sie lieben das Spiel mit dem feuchten Element, „fangen“ unermüdlich die Tropfen aus den Wasserhähnen oder planschen in ihrem Wassernapf. Socken und T-Shirts zerren sie breitbeinig durchs ganze Haus, um diese dann in den hintersten Winkel zu verstecken. Mit unerschütterlichem Vertrauen gehen sie durchs Leben und glauben, dass die Welt sich nur um sie dreht.

Wissenswertes über die Herkunft

Die Maine Coon stammt aus dem US-Bundesstaat Maine im Nordosten Amerikas. Woher sie ihren Beinamen „Coon” hat, ist bis heute nicht geklärt. Dass sie eine Mischung aus Katze und Waschbär (eng. racoon) ist, wie manche glauben mögen, kann nicht sein, da dies biologisch nicht möglich ist. Über die Herkunft existieren viele Legenden, zum Beispiel die von einem eng. Handelskapitän Namens Coon, der Katzen über alles liebte. Wo immer er an Land ging, folgten ihm seine Langhaarkatzen, die sich mit einheimischen Katzen verpaarten. Die daraus entstandenen langhaarigen Kitten nannten die Einwohner von Maine schmunzelnd „Coon Katzen“. Die wahrscheinlichste, wenn auch nicht die romantischste Erklärung ihrer Entstehung ist die der natürlichen Selektion. Im rauhen Klima von Maine haben eben nur sehr robuste Tiere eine Überlebenschance.
Die vielen Geschichten, die man sich zur Entstehung der Maine Coon erzählte, faszinierten die Einwohner so sehr, dass der Gouverneur von Maine sie im April 1985 als offizielle Nationalkatze in die Staatsbücher eintragen liess. Seit etwa 1850 ist die Maine Coon in der heutigen Form genetisch nachgewiesen und 1861 wurde sie zum ersten Mal als eigenständige Rasse in Büchern erwähnt. Stolz präsentierten die Farmer in Maine ihre „Coon Katzen“ oder „Shags“ auf dortigen Bauernmärkten. 1895, auf einer der ersten grossen Katzenausstellungen in New York, gewann eine Maine Coon Dame Namens Cosie den begehrten Preis der „Best in Show“.
Leider ging der Trend unter den Katzenbesitzern immer mehr zu anderen Rassekatzen über, denn eine Bauernkatze war nicht chic genug für die modernen Wohnzimmer. Uns so kam es, dass um 1911 sogar behauptet wurde, die Maine Coon sei ausgestorben. Erst der 1953 von Katzenfreunden in Maine gegründete Central Maine Cat Club verhalf dieser Rasse zu einer neuen Popularität, die bis heute stetig anwächst. Anerkennung bei den amerikanischen Katzenvereinen fand sie erst 1973. Der bis heute grösste Katzenverband CFA (Cat Fanciers Association) erkannte sie sogar erst 1976 offiziell als Rassekatze an.
Mrs. E. Whittmore aus Augusta in Maine wird gerne als Mutter der Maine Coon bezeichnet, da sie der Führung von Stammbäumen viel Zeit widmete und die am weitesten zurückreichenden aufweisen konnte. 1968 gründeten amerikanische Maine Coon Züchter eine eigene Interessengemeinschaft, die MCBFA (Maine Coon Breeder and Fanciers Association), die sich bis heute um die Natürlichkeit und Reinerhaltung dieser Rasse bemüht.

Rassestandard (FIFe) der Maine Coon

Allgemeiner Gesamteindruck

Grösse rechteckiger, grossformatiger, stark bemuskelter
Körperbau, breiter Brustkorb, kantiger Kopf mit
grossen Ohren, wehender Schwanz, starker
Knochenbau, Eindruck von Kraft und Robustheit,
mittel bis gross, Kater grösser als Kätzinnen

Kopf

Form:mittelgross, kantiger Umriss, Profil sanft konkav
geneigt

Stirn:sanft gebogen

Wangen:hochstehende und hervorgehobene Wangenknochen

Gesicht:mittellang, kantiger Umriss der Schnauze, fühlbarer
Übergang zwischen Schnauze und Wangenknochen

Ohren

Form gross, breit am Ansatz, mässig Spitz, Luchspinsel
erwünscht, Haarbüschel in den Ohren ragen über den
Ohrrand hinaus

Platzierung hoch am Kopf, leicht nach aussen geneigt, eine Ohrbreite
Abstand, unterer Ansatz etwas nach hinten versetzt

Augen

Form gross, weit auseinander stehend, leicht oval bis rund,
nicht mandelförmig, leicht schräg zum äusseren Ohrrand
angesetzt

Farbe jede Farbe passend zur Fellfarbe, klare Farben

Nacken bei Katern sehr stark bemuskelt

Körper

Struktur lang, starker Knochenbau, harte Muskulatur, breiter
Brustkorb, ausgewogen grossformatig, insgesamt
rechteckiges Aussehen

Beine und Beine kräftig, mittellang, Pfoten gross, rund, Büschel
Pfoten zwischen den Zehen

Schwanz so lang wie der Körper, breit am Ansatz, spitz zulaufend
wehendes langes Deckhaar

Fell

Struktur dichtes Allwetterfell, kurz am Kopf, entlang der Oberlinie
längerwerdend, am Bauch und den Hinterbeinen lang,
Halskrause wird erwartet, Unterwolle weich und fein,
Deckhaar gröber und glatt

Farbe Schwarz, Blau, Rot, Creme, mit und ohne Agouti,
Weissscheckung, Silber, Weiss

Anmerkungen - Typ muss gegenüber Farbe bevorzugt werden
- der sehr langsamen Entwicklung der Rasse soll Rechnung
getragen werden
- Länge und Dichte des Fells variiert mit den Jahreszeiten

Fehler - Fehlende Grösse, disharmonische Proportionen
- runder Kopf, gerades oder konvexes Profil, Break der Nase
- hervorstehende Schnurrhaarkissen, runde oder spitze Schnauze
- fliehendes Kinn, weit auseinanderstehende, nach aussen stehende Ohren

- zu feiner, leichter und kurzer, gedrungender Körperbau
- lange, staksige Beine, kurzer Schwanz
- fehlendes langes Fell am Bauch, fehlen jeglicher Unterwolle
- Polydaktylie (Vielzehigkeit)

Pflege

Die Pflege der Maine Coon mit ihrem Allwetterfell ist nicht sehr aufwendig. Sie ist rundherum robust und unkompliziert und wenn sie die Möglichkeit hat, geht sie selbst bei Regen oder Schnee ganz nach draussen. Damit das Fell auch dann schön bleibt, genügt regelmässiges Durchkämmen oder Durchbürsten, ganz besonders in den Zeiten, wenn sie vom Winter- ins Sommerfell wechselt.


Texte aus dem Buch Maine Coon, Carson/Wegler, Rassestandard FIFe

Was ist das?

 
Polydaktylie
 
Unter Polydaktylie versteht man Mutationen, welche sich in zusätzlichen Zehen äussern. Poly-Katzen sind deshalb auch etwas umstritten. Mangels Wissens wird oftmals vertreten, dass dies Qualzuchten seien. Dies kann klar und deutlich in Abrede gestellt werden. Das ist ganz einfach falsch. Der Schweizer Verband FFH lehnt Poly's ab, bei TICACats sind sie jedoch willkommen - was der Grund für den Wechsel per 1. Januar 2019 ist.
 
Polydaktyle Maine Coon sind selten in der Zucht, nur wenige Catteries in Deutschland und der Schweiz züchten Polys. Polydaktylie ist keine Missbildung oder Deformation, wie so oft fälschlicherweise behauptet wird. Es verursacht weder Schmerzen, noch führt es zur Gehunfähigkeit. Es ist auch keine Qualzucht und sie führt auch nicht zum früheren Tod des Tieres.Im Gegenteil: Polydaktyle Lebewesen, ob Mensch oder Tier, haben gelernt, die zusätzlichen Finger oder Zehen sinnvoll einzusetzen. Es ist kein Geheimnis, dass polydaktyle Maine Coon wesentlich flinker und wendiger sind als ihre schmalfüssigen Schwestern und Brüder. Sie haben einen kräftigeren Knochenbau und sind geschickte Kletterer, wesentlich mutiger und absolut begnadete Jäger. Beute - einmal gefangen - entschlüpft diesen Pfoten nie mehr, weil sie komplett umfasst wird.
 

Ist Polydaktylie (Vielfingerigkeit) eine Krankheit?
 
Nein! Polydaktylie ist eine Besonderheit.
 
Man soll sich darüber informieren bevor man sich ein Urteil bildet.  Viele Besitzer dieser Katzen sind ihnen schon vollkommen verfallen. Die  Polydaktylie ist auch keine Behinderung, vielmehr ist sie für die in  Freiheit lebenden Katzen eine Hilfe für die Jagd. Einmal gefangen gibt  es für die Beute kein entkommen.
 
Polydaktylie verursacht keine Schmerzen. polydaktile Coonis sind  schneller und wendiger als ihre auf normalen Fuß lebende Verwandtschaft.
 

Es gibt mehrere Arten der Polyfüße:
 
mitten foot = Fausthandschuh Fäustling = Daumen abstehend
 
patty foot = Pastetchen = Hamburger = kreisrund
 
Es wird auch noch angeführt an wie vielen Pfoten die Vielfingrigkeit auftritt;
 
das wird mit P an zwei Pfoten oder PP an 4 Pfoten bezeichnet

Den Gegnern dieser Tiere möchte ich raten, sich diese einmal persönlich anzusehen, ehe sie sie verurteilen oder sich darüber auslassen, dass es sich um eine gesundheitlich bedenkliche Qualzucht handelt.
 
Die Ansicht, dass gierige Züchter eine Missbildung als etwas Besonderes verkaufen wollen, verursacht nur Kopfschütteln...
 
 
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